Im Frühjahr beginnen viele Menschen mit Ausdauerbewegung. Joggen, Walken und gesteigertes Spazierengehen gehören zu den Favoriten. Immer häufiger beklagen Patienten, dass diese sportliche Betätigung nicht möglich ist.

Denn immer mehr Menschen klagen über Schmerzen in den Hüftgelenken und glauben deswegen, auf diese gesunden Maßnahmen verzichten zu müssen. Je älter man wird, umso normaler wird das gehalten. Die Meinung, ab einem bestimmten Alter sei die Hüfte so abgenutzt, dass eine „neue“ eingebaut werden muss, verbreitet sich immer mehr. Alles scheint logisch. Wir werden immer älter, also kann die Natur mit ihrer ab Geburt eingebauten Konstruktion nicht mehr mithalten.

Aber ist das wirklich so? Wir wissen zum einen, dass heute schon Patienten, die unter 30 Jahre sind, künstliche Hüftgelenke eingebaut bekommen. Andererseits gibt es immer wieder Patienten, die 80 Jahre und älter sind und die sich bestens funktionsfähiger Hüften erfreuen. Das zeigt, dass das Alter und die damit zusammen hängende Gebrauchsdauer des Gelenkes nicht die einzige Größe ist, die den Verschleiß hervorruft. Dazu kommt, dass Patienten,die wegen starker Schmerzen in der Hüfte zum Arzt gehen, oft nicht oder kaum an Arthrose leiden. Ihnen kann mit der herkömmlichen Schmerztherapie nicht wirklich geholfen werden, da diese sich mangels ursächlicher Therapieansätze auf Schmerzmittel stützt und den Schmerz zu unterdrücken versucht.

Auch anders herum gibt es überraschend unlogische Fakten. Menschen, bei denen man im Zuge anderer Untersuchungen Hüftgelenksarthrose feststellt, geben an, niemals größer unter Schmerzen gelitten zu haben. Wenn man sich in der Biologie des Menschen auskennt, fällt außerdem auf, dass der Knorpel im Hüftgelenk nicht über Schmerzrezeptoren verfügt. Die Reduktion des Knorpels kann also gar nicht weh tun. Erst in der Knochenhaut finden sich Schmerzrezeptoren. Wenn überhaupt dürfte Arthrose also erst weh tun, wenn diese durch zunehmenden Verschleiß mehr und mehr in Mitleidenschaft gezogen wird.

Fragen Sie nach. Außer der Verlegenheitserklärung, die mit der Arthrose einher gehenden entzündlichen Prozesse in der Gelenkskapsel wären schmerzhaft, wird man Ihnen keine Erklärung liefern können. Häufig stellt man jedoch fest, dass die tatsächlichen Schmerzursachen zu kurze und falsch trainierte Muskelzustände sind. Werden diese gelöst, dann verschwindet der Schmerz in der Hüfte schon in der ersten Behandlung.

Was also müssen Sie tun, um im Frühjahr joggen und walken zu können? Was müssen Sie tun, um die Schmerzen, dauerhaft loszuwerden? Die Schmerzen in Ihrer Hüfte sind in den meisten Fällen (deutlich über 90 Prozent), Warnschmerzen. Sie warnen davor, dass das Gelenk, vor allem der Knorpel geschädigt wird, wenn Sie sich so weiter bewegen, wie in den letzten Jahren. Dieser Warnschmerz warnt wenn ihre Hüfte noch völlig in Ordnung ist oder auch wenn sie schon unter Arthrose leiden.

Wichtig: Nicht die Schädigung tut weh! Suchen Sie einen Spezialisten auf, der die Schmerzpunktpressur beherrscht, eine manualtherapeutische Akutmaßnahme, die den zu starken Muskelzug schon in der ersten Behandlung so reduziert, dass der Warnschmerz unnötig wird. Anschließend bekommen Sie Engpassdehnungen, eine spezielle Art von Schmerzfreiübungen, die den Effekt der Behandlung dauerhaft einstellen. Viel Spaß beim Laufen und Joggen!

Dr. med. Petra Bracht

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