Bobath-Therapie

Bobath-Therapie kurz gefasst

Mit der Bobath-Therapie können alle neurologisch bedingten Erkrankungen wie z. B. Schlaganfall, M. Parkinson, Multiple Sklerose ganzheitlich behandelt werden. In Anlehnung an die normale Motorik werden verloren gegangene Bewegungsabläufe wie beispielsweise das Gehen und das Greifen wieder angebahnt und in den Alltag integriert wodurch die Selbständigkeit des Patienten gefördert wird.

Bobath-Therapie ausführlich

Das Bobath-Konzept wurde von der englischen Krankengymnastin Berta Bobath und ihrem Mann, dem Neurologen Dr. Karel Bobath entwickelt. Heute stellt es das erfolgreichste und weltweit anerkannte ganzheitliche Behandlungskonzept für Hemiplegiker und andere Hirngeschädigte dar. Das Konzept beruht auf der Annahme der „Umorganisationsfähigkeit“ des Gehirns, das heißt, dass gesunde Hirnregionen die zuvor von den erkrankten Regionen ausgeführten Aufgaben neu lernen und übernehmen können. Häufig sind bei traumatischen Hirnschädigungen nicht die eigentlichen Kontrollzentren zerstört, sondern Verbindungswege unterbrochen, die durch konsequente und in den Alltag integrierte Förderung und Stimulation des Patienten von Seiten aller betreuenden Personen neu gebahnt werden können.

Was ist das Ziel der Bobath-Therapie?

Die Ziele der Bobath-Therapie ergeben sich jeweils aus den individuellen Problemen des Patienten und können die Vermeidung bzw. Hemmung von Spastik und die Wiederherstellung eines angepassten Muskeltonus sein. Weiterhin sollen verloren gegangene, normale, beidseitige Bewegungen wie z. B. das Gehen oder das Greifen angebahnt werden wobei kompensatorischer Fehleinsatz der weniger betroffenen Körperseite vermieden werden soll. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Umwelt soll normalisiert werden und wieder erlernte Funktionen in das tägliche Leben integriert und somit die Selbständigkeit des Patienten gefördert werden.

Wie funktioniert das Bobath-Konzept?

Das Konzept beinhaltet keine vorgeschriebenen Techniken, Methoden oder Übungen, die mit allen Patienten in stets gleicher Weise zu absolvieren sind, sondern strebt vielmehr einen Lernprozess des Patienten an, der es ihm erlaubt die Kontrolle über Muskelspannung (Muskeltonus) und Bewegungsfunktionen zurück zu erlangen. Um verloren gegangene Funktionen, zum Beispiel nach einem Schlaganfall wieder herzustellen, werden Bewegungssequenzen durch wiederholtes Üben „eingeschliffen“. Dabei wird die mehr betroffene Körperseite durch sensorische Stimulation immer wieder in Alltagsbewegungen einbezogen, um sie in ihren Bewegungen mit der weniger betroffenen Körperhälfte in Einklang zu bringen.

 

Anwendungsbeispiele:

  • Schlaganfall
  • Schädelhirntrauma
  • Bewegungsstörungen die durch Blutungen und/oder Tumore im Gehirn verursacht wurden
  • Morbus Parkinson
  • Multiple Sklerose

Claudia Koch-Remmele
Physiotherapeutin

Privatpraxis für Schmerztherapie
und Manuelle Therapie

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