Die Lymphe ist unser Entsorgungssystem. Wussten Sie, dass die Lymphflüssigkeit jede unserer 80 Billionen Zellen umgibt? Dass täglich zwei bis vier Liter dieses Reinigungssaftes gebildet wird? Und dass nur Bewegung Lymphe und das Lymphgefäßsystem  in Gang setzt? Zwar hat man bereits gehört, dass die Lymphe wichtig ist, aber wozu genau, wissen die wenigsten Menschen.

Wir brauchen dieses komplexe, sich in alle Zellzwischenräume verzweigende Abwasserentsorgungssystem, um gesund zu bleiben und nicht langsam immer mehr zu vergiften. Die Aufgabe dieser reinigenden Flüssigkeit besteht darin, über kleinste Lymphhaargefäße, die vorhandenen Krankheitserreger, Giftstoffe und Stoffwechselabbauprodukte einzusammeln und sicher über immer größer werdende Lymphbahnen in die Lymphknoten abzutransportieren.

Zwischen 600 – 700 Lymphknoten besitzt der erwachsene Mensch. Ihr Gesamtgewicht beträgt trotzdem nur 100 Gramm, denn die meisten von ihnen sind nur wenige Millimeter groß. Lymphknoten ähneln in Form und Funktion den Nieren. Ein eingebautes engmaschiges Netz sorgt dafür, dass sämtliche Stoffe, die dem Körper schaden könnten, in ihnen unschädlich gemacht werden.

Das ist der Grund, weshalb Lymphknoten anschwellen können und zeitweise schmerzen, nämlich dann, wenn sie beispielsweise durch eine kleine Wunde eingetretene krankhafte Bakterien daran hindern wollen, sich zu einer Blutvergiftung auszubreiten. Achtung: Wenn Lymphknoten für einen längeren Zeitraum anschwellen, sollten Sie von einem Arzt den Grund dafür herausfinden lassen.

Die Lymphflüssigkeit selbst wird aus der Blutflüssigkeit abgegeben. Zwanzig Liter wandern so täglich in die Zellzwischenräume, dadurch werden alle Zellen mit Nährstoffen versorgt und die Abfallstoffe anschließend wieder entsorgt. Das Blut allerdings nimmt zwischen 16 – 18 Liter wieder zurück. Es besteht also ein reger Austausch, um das Zwischenzellgewebe oder aber auch unser Bindegewebe sauber und funktionsfähig zu erhalten.

Je weniger Abfallstoffe sich in diesem Gewebe befinden, umso besser ist die Zellversorgung. Im Umkehrschluss kommt es zu einem gefährlichen Versorgungsengpass, wenn dieser Austausch gestört ist. Für die Zellen hat das – je nach Grad der fehlenden Reinigung und der Art der sich ansammelnden Gifte – leichte bis schwerste Folgen. Ungenügende Zellfunktionen, deren Veränderungen bis hin zu Defekten in der Erbinformation können eintreten. Leichte bis schwerste Krankheiten sind das Ergebnis. Da die anfallenden Stoffwechselabfallprodukte sauer sind, ist dieser Vorgang genau der, der in der Naturheilkunde als Übersäuerung bezeichnet wird.

Dr. med. Petra Bracht

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