Osteoporose ist eine vermeidbare Krankheit. Gerade in der heutigen Zeit, in der sich die jungen Menschen meistens nur noch sitzend aufhalten, sollten sie informiert werden, wie wichtig Bewegung für ihre Knochen ist.
Aber auch der alternde Mensch braucht keine Angst vor dieser Erkrankung zu haben, wenn er all das Wissen neben dem schulmedizinischen, um das knöcherne System zu optimieren, anwendet.Die Lösungen sind nicht die extrem teure medikamentöse Therapie oder die Empfehlung zum hohen Verzehr an Tiermilchprodukten, ganz im Gegenteil, sondern hier geht es um ausreichende Information zur Selbsthilfe.
Laut Weltgesundheitsorganisation zählt diese Erkrankung zu den zehn, die die Betroffenen und wegen der immensen Kosten auch die Volkswirtschaften am meisten belasten – mit etwa drei Milliarden Euro jährlich allein in Deutschland.
Osteoporose – so glauben die meisten Menschen – sei eine fast unabwendbare Alterskrankheit der Knochen. Die Realität scheint das zu bestätigen: Frauen nach der Menopause sind zu 30 Prozent betroffen. Im Alter von 70 Jahren ist der Anteil der Männer, die an dieser Krankheit leiden, ebenso hoch. Was passiert bei Osteoporose, auch als Knochenschwund bezeichnet? Die Knochen verlieren übermäßig an Dichte und Substanz. Dadurch werden sie viel anfälliger für Brüche. Die Tatsache, dass Menschen je älter sie werden, umso häufiger darunter leiden, liegt nahe, sie als Alters-Erkrankung zu sehen. Die Patienten und viele Ihrer Behandler glauben, nur durch Aufnahme von großen Mengen Kalzium in Milchprodukten und Ergänzungsmitteln und die Gabe von Hormonen, sei dieses Problem unter Kontrolle zu bringen.
Wussten Sie, dass in den Ländern weltweit, in denen am meisten Milchprodukte konsumiert werden, nämlich USA und Westeuropa, die Osteoporoseraten mit Abstand am höchsten sind? Im genauen Gegensatz zur herkömmlichen Lehrmeinung, dass der Konsum von Tiermilchprodukten (Milch, Quark, Joghurt oder Käse) das Entstehen und die Verschlimmerung dieser Krankheit gefördert werden. Der Grund dafür ist, dass zu viel dieser Nahrung die Körpergewebe übersäuert. Dies kann der Körper irgendwann nicht mehr ausgleichen, ohne das basische Kalzium aus den Knochen abzuziehen. Das Heimtückische daran: Der Körper benötigt mehr zum Ausgleich, als mit der Tiermilch zugeführt wird, der Mangel wird also immer größer.
Der wichtigste Auslöser für Knochenabbau, egal in Dichte oder Substanz, ist sehr logisch und einfach nachzuvollziehen: Knochen übertragen die Kräfte, die bei der Bewegung entstehen. Es sind „lebendige“ Strukturen, die nach Bedarf verstärkt oder abgebaut werden. Vielfältige Bewegung, wie sie in der Evolution überlebensnotwendig war, ist Voraussetzung für starke Knochen hoher Dichte und Substanz. Unser heutiger „Sitzalltag“ enthält durchschnittlich nur noch etwa 15 Prozent der notwendigen Bewegungsreize. Es ist daher völlig normal, dass mit zunehmendem Alter die Knochenstärke mehr und mehr abnimmt. Denn mit zunehmendem Alter bewegen sich die Menschen heutzutage immer weniger. Wenn die Einflüsse schlechter Ernährung hinzu kommen, ist die Osteoporose die logische Reaktion des Körpers. Es handelt sich also nicht um eine Krankheit – wie bei vielen der so genannten Krankheiten – sondern um eine unwissentlich selbst ausgelöste Anpassung des Körpers an falsche Lebensgewohnheiten.
Was ist die Lösung? Die zur Prävention (Vorbeugung) und die bei „ausgebrochener Krankheit“ notwendigen Vorgehensweisen sind identisch. So viel Bewegung im Tagesablauf wie möglich (Treppe statt Aufzug, Laufen oder Rad statt Auto oder Bus, Joggen oder Walken statt Film oder Internet, Besprechung beim Spaziergang statt am Konferenztisch…), in Verbindung mit basischer Ernährung. Das beste Kalzium liefern Sesam, Nüsse und Gemüse, die in unbegrenzten Mengen genossen werden können.
Dr. med. Petra Bracht